April 2019
Bei Ankunft in Antananarivo durften wir gleich die malagassische Gelassenheit kennen lernen. Das Motto das uns auf der Reise immer wieder
begegnen wird: „mora-mora“. Es bedeutet so viel wie „langsam-langsam“:
Es war extrem heiss in dem kleinen Flughafen und wir brauchten viel Geduld...als wir endlich unsere Koffer hatten wurden wir draussen gleich von einem
Einheimischen mit einem Schild mit unserem Namen in Empfang genommen. Mit Verständigung war es allerdings nicht so leicht. Ein paar Jungs die dort auf Touris warteten nahmen gleich unsere Koffer
ab und hielten die Hand auf fürs Trinkgeld.
Auf der kurzen Fahrt durchs nächtliche Antananarivo zur ersten Unterkunft waren wir voller Vorfreude und gespannt, was wohl die nächsten 2 Wochen auf uns zu kommen wird....
Nach 10 Minuten waren wir schon am
Ziel.
Hinter hohen Mauern ein kleines
Stück gepflegter Garten und ein Häuschen in mitten einer Stadt die bisher einen sehr herrunter gekommenen Eindruck auf uns machte. Unsere Hütte war modern, sauber und nett eingerichtet. Von der
Anhöhe aus hatte man einen schönen Ausblick auf einen Teil der Hauptstadt.
Wir freuten uns auf eine ruhige
Nacht und gingen müde von der Reise, und zugleich voller neugier auf den nächsten Tag schlafen.
Villa Sibylle, Antananarivo
Am Morgen wurden wir
geweckt und konnten die tolle Anlage bei Tageslicht und einem leckeren Frühstück erst richtig bewundern, als es dann schon los ging:
Auf nach Andasibe!
In der Hauptstadt war mächtig viel los. Es gab wahnsinnig viel zu sehen. Überall sassen und standen Leute am Strassenrand und versuchten
unterschiedlichste Waren zu verkaufen, kleine Kioske und Hütten reihten sich die Strasse entlang. Es lagen Früchte, Getreide, Reis, Gebäck aber auch Fleisch am staubigen Strassenrand zum Verkauf
ausgestellt in der Sonne und die Fliegen freuten sich über das Festmahl.
Es war viel Verkehr in den engen Strassen und wir bewegten uns nur langsam durch die staubige
Stadt. Überall stank es nach Abgasen. Es Fuhren die ältesten Autos und LKWs durch die Strassen, die bei uns schon lange nichtmehr zu sehen waren, weil sie nichtmehr den Abgas-Normen entsprachen
oder den Tüv bestehen würden.
Aber hauptsache die Hupe funktionierte noch. Ständig wurde gehupt. Ob es um die Vorfahrt
ging, um überholen an zu kündigen, oder einfach nur um Kinder am Strassenrand vor dem Verkehr zu warnen.
Ein paar Eindrücke aus Tana (Antananarivo)
Als es ländlicher wurde ergänzten
viele Reisfelder und Zebus (einheimische Rinder) das Strassenbild. Die Tiere grasten am Strassenrand oder zogen Holzkarren auf der Strasse zwischen den alten LKWs und Autos. Überall lag
gewaschene Kleidung zum trocknen im Grass am Strassenrand.
Die Strassen waren erstaunlich gut
gebaut und mit dem Geländewagen und unserem tollen einheimischen, englisch sprachigen Guide Lax verging die Fahrt wie im Fluge.
Auf dem Weg von Tana nach Andasibe
Es ging durch tolle Landschaften und Dörfer. Meist lebten die Leute hier in einfachen Kleinen Hütten, hielten ihre Zebus und Hühner und bauten Reis an. Auf den Strassen lag
der Reis zum trocknen ausgebreitet in der Sonnen und auch hier reihten sich ein paar kleine Kioske die Strasse entlang. Auf der ganzen Strecke standen alte in die Jahre gekommene LKWs mit
PannenamStrassenrand und die Fahrer versuchten diese wieder irgendwie fahrbereit zu bekommen.
Nach ca 1,5h fahrt machten wir einen kurzen Zwischenstop in einem Naturresservart. Dort bekamen wir
einen ersten kleinen Überblick über dieverschiedenenChamäleons,Schlangen, Frösche und Geckos der Insel. Leider alles nur in (grosszügigen und nett eingerichteten) Gehegen... aber das war ja nur
der Anfang.
Landschaft kurz vor Andasibe
In Andasibe angekommen führteuns
eine unwegsame Lehmstrasse durch den Wald immer tiefer ins „Nirgendwo“. Nach 15 Minuten Schaukelfahrt waren wir im Paradies angekommen. Schaut euch die Bilder an, mit Worten ist es
kaumzubeschreiben.
Eulophiella Lodge, Andasibe
Am nächsten Morgen im Paradies ging es
dann zum ersten Ausflug in den Nationalpark, auf der Suche nach Chamäleons, Lemuren und was hier sonst noch alles zu finden ist.
Unser Guide war spitze. Gleich zu beginn
zeigte er uns eine riessen Spinne und erklärte dass diese auch tatsächlich zu den giftigen Arten gehöre....(na dann, Augen zu und durch!.)...weiter gings immer weiter rein in den Dschungel, immer
wieder ein Gecko, Schmetterling, Vogel....und viele Spinnen (Augen zu!)....und dann die Lemuren. Sie hüpften durch die Bäume und beobachteten uns interessiert.
Unterwegs im Nationalpark Andasibe
Das Erdchamäleon, das Calumma brevicorne und das
Parson waren für uns natürlich das Highlight und auch der Blattschwanzgecko mit seiner wahnsinnigen Tarnung war richtig klasse.
Die Grunzgeräusche sind Paarungslaute der Lemuren. Es war ein tolles Erlebnis sie so nah in freier Wildbahn zu erleben.
Angekommen bei der nächsten
Lemurenfamilie war es dann vorbei mit der Ruhe. Ein wahnsinns Geschrei hallte aus den Bäumen.
Es war ein toller Ausflug und wir freuten uns schon auf die geplante zweite Tour am Abend.
Das laute Geschei der Lemuren konnten wir am Morgen auch in unserer Lodge bereits hören.
Leider lernten wir dann Erdnüsse von einer anderen Seite kennen....eine Lebensmittelvergiftung machte uns den Abend und die Nacht zur Hölle....froh die Nacht überlebt zu haben, und enttäuscht den
zweiten Ausflug verpasst zu haben machten wir uns am nächsten Morgen (immer noch total k o von der letzten Nacht und mit flauem Magen) auf den Rückweg nach Antananarivo.
Nach einer Nacht im bereits bekannten Anwesen in Tana (so nennen die Einheimischen ihre Hauptstadt)
stand die grösste Etappe unserer Reise auf dem Plan:
Ankarankantsika
Knapp 8h Autofahrt und zum Glück
waren die Strassen auch hier sehr in Ordnung. Es ging weiter durch eine tolle Landschaft. Viele spektakuläre Wasserfälle und Flussläufe waren auf dem Weg zu sehen und zu überqueren und es wurde
immer heisser.
Immer wieder kreuzten ein paar
Schlangen unsere Strasse und kurz vor Ankarafantsika entdeckten wir auch noch ein hübsches Riesenchamäleon (furcifer oustaletti) dass die Strassenseite wechselte.
Landschaft und ein Furcifer Oustaletti auf dem Weg nach Ankarafantsika
In dem kleinen Dorf angekommen, bog
unser Guide plötzlich in einen schmalen sandigen Weg ein. Zwischen kleinen Wellblech- und Holzhütten, vorbei an frei herumlaufenden Hühnern und vielen nett winkenden Dorfbewohnen ging es zu
unserer nächsten Bleibe.
Wir wurden freundlich empfangen und zu
unserer Hütte geführt. Erschöpft von der langen Fahrt, war diese erst einmal ein grosser Kulturschock: ein spartanisch eingerichtetes Hüttchen mit einem Bett und im Eck hinter einem Vorhang das
WC und eine Dusche mit der Bitte Wasser zu sparen. Es war wahnsinnig heiss, wir hätten uns im 10 Minuten-Tackt duschen können. Wir mussten allerdings schnell fest stellen dass das Wasser tagsüber
so heiss aus der Leitung kam dass selbst Hände Waschen eine Herausforderung war. Da freute man sich morgens dann umso mehr über eine (kurze!) kalte Dusche. Es kühlte hier auch nachts nicht
wirklich runter. Strom gab es nur abends für ein paar Stunden (beim einstecken des zweiten Handyakkus fing das Licht schon an zu flackern) und das Dach aus Palmenblätter hatte einige Löcher (na
hoffentlich regnet es nicht).
Der Weg durchs Dorf zu unserer Unterkunft (Blue Vanga Lodge) in Ankarafantsika
Neugierig machten wir erst einmal
einen Spaziergang durchs Dorf. Alle winkten und begrüssten uns „Salama“, „Salü Vaza“. Für die Kinder waren wir eine grosse Attraktion.
Die Leute wohnten alle sehr
spartanisch. Aber: sie wirkten trotz ihrer einfachen Lebensart und wenigen Besitztümer sehr zufrieden, unbeschwert und glücklich.
Zurück in der Unterkunft wurde es
bereits dämmrig. Es war immernoch drückend heiss und der nächste Schock lies nicht lange auf sich warten als wir feststellen mussten dass nun die Kakerlaken aktiv wurden. Beim Anblick einer
Schabe auf dem Bett hätte ich am liebsten ganz laut geschrien: „Ich bin ein Star holt mich hier raus!“ Aber wir mussten uns nun zusammen reisen, sind ja nur zwei (2!!!) Nächte. Also suchten wir
mit der Taschenlampe noch einmal alles ab und richteten das Insektennetz über dem Bett.
Wir schliefen erstaunlich gut.
Abgesehen von einem krabbligen Besucher der zum Glück nicht über meinen Kopf lief.
Am nächsten Morgen gings dann auf
zu einer vier Stündigen Tour durch den Nationalpark. Es war immernoch wahnsinnig heiss. Wir sahen einige Lemuren, Schlangen, Echsen und eine kleine Chamäleondame. Dann ging es raus aus dem
Dschungel. Nach 45 Minuten Fussmarsch durch die Steppe bei 35 Grad im Schatten (es gab aber nirgends Schatten) kamen wir am 70m tiefen Canyon an. Ein wahnsinns Blick. Seht
selbst.
Auf dem Rückweg, endlich wieder im
Dschungel waren wir dann eifrig auf der Suchen nach weiteren Chamäleons, doch keines wollte sich uns zeigen. Ein wunderschöner, handflächengrosser Schmetterling zog unsere Aufmerksamkeit auf
sich. Nachdem wir einige Fotos von ihm gemacht hatten, bemerkten wir plötzlich dass da 20cm über ihm am Ast ein kleines Chamäleons sass und uns beobachtete.
Es war ein wahnsinns toller Ausflug
doch das „Dschungelcamp“ wartete nun wieder auf uns.
Nationalpark Ankarafantsika
Zurück in der Unterkunft war es nun noch hell. Bei Tageslicht war es eigentlich ganz nett hier...(es krabbelte auch nicht überall) wir packten unser Bett sicher im Insektennetz ein und konnten
beruhigt und ohne Ängste auf die bevorstehende Nacht den Tag noch richtig geniessen.
Es war ein sehr gepflegter Hof, ständig wurde irgendwo geputzt und aufgeräumt und die Leute lächelten glücklich und genossen den Tag. Es fing uns immer mehr an hier zu gefallen. Es war
interessant sich selbst zu beobachten, wie man die Prioritäten verschiebt und Kleinigkeiten neu schätzen lernt. Es war eine tolle Erfahrung und wir fühlten uns hier langsam richtig
wohl.
Zum Markt kamen die Leute aus allen umliegenden Dörfen zusammen. Sie nahmen oft lange Wege zu Fuss, mit dem Fahrrad oder Zebu-Karren auf sich. Es war
wahnsinnigviel los in dem kleinen Örtchen.
Am nächsten Morgen gings dann auf nach
Antsohihy.
6h Autofahrt, die Sonne prasselt und die
Strassen wurden immer schlechter. Ständiges Ausweichen von Löchern stand auf der Tagesordnung. Ein Glück hatten wir diesen tollen Geländewagen.
Aber bei Ankunft waren wir total
überrascht und erleichtert.
Willkommen zurück in der
Zivilisation!
Ein kleiner Hotellkomplex mit Pool, Wlan
und sogar Klimaanlage. Grosse, modern eingerichtete Zimmer....und endlich wieder richtig duschen!
Auf dem Weg von Ankarafantsika nach Antsohihy
Am nächste Tag ging es wieder weiter.
Die Strassen waren nun teilweise in sehr schlechtem Zustand. Tiefe Löcher machten die Reise zu einer sehr langsamen Schaukelfahrt. „Mora-Mora“ ;)
Wir waren froh um den Geländewagen.
Veränderung der Landschaft auf dem Weg Richtung Ankify.
Es wurde immer heisser, und die Strassen immer schlechter und irgendwann konnten wir dann auch die ersten Pantherchamäleons entdecken.
Die Landschaft war nun nichtmehr so
kahl, es gab viele Büsche und Bäume am Strassenrand. Wir kreuzten den Fluss Ankaramy, und kamen irgendwann dann nach Ambanja, eine grössere Stadt am Flussufer mit viel buntem
Treiben.
Am Strassenrand, weiter Richtung
Ankify, durch Kaffee- und Kakaoplantagen, entdeckten wir dann endlich unser erstes Pantherchamäleon. Es leuchtete uns Blau von einem Ast entgegen. Und ein paar hundert Meter weiter das nächste in
wunderschönen strahlenden Farben.
Auf dem Weg von Ambanja nach Ankify
Hotel Le Baobab: Unser Bungalow für diese Nacht in
Ankify lag
direkt am Meer. Ein schöner langer Strand mit Blick auf Nosy Komba. Wir genossen den Sonnenuntergangund die gepflegteHotelanlage und gingen zufrieden mit Meeresrauschen zu Bett.
Wunderschöner Strand von unserem Hotel in Ankify
Am nächsten Morgen ging es dann zum
Hafen in Ankify, dieser lag nur ein paar 100 Meter vom Hotel entfernt.
Ein reges Treiben war rund um den
Hafen: LKWs wurden ausgeladen und Schiffe beladen. Touristen und Einheimische warteten dort auf die Schiffe um auf die umliegenden Inseln zu gelangen.
Wir hatten uns auf ein kleines
Motorboot mit unseren Koffern und 15 weiteren Touristen und Malagassen gequetscht und los ging die fahrt nach Nosy Be.
Unser Guide machte sich wieder
auf den weg zurück nach Tana (Antananarivo) und wir hofften, dass wir auf Nosy be auch ohne ihn gut im Hotel ankommen würden.
Im Hafen auf uns alleine
gestellt, wurden wir direkt von mindestens 10 Kofferträgern „überfallen“. Jeder wollte uns die Koffer abnehmen und wir mussten sehr aufpassen sie nicht aus den Augen zu verlieren und keine
Schlägerei zwischen den Trägern zu entfachen.
Wir wurden von einem neuen
Guide empfangen der uns dann zum Glück die wilden Kofferjungs vom Hals hielt und zu einem Taxi ins Hotel brachte. Die Fahrt war dann zum Glück entspannter, wobei ich dem alten Auto nicht viel
Vertrauen schenkte. Wir fuhren an Parfum-Plantagen und einer Fabrik vorbei und machten eine Challenge wer mehr Pantherchamäleons am Strassenrand entdeckt. (Ich habe natürlich gewonnen. ;)
)
Hafen - Überfahrt von Ankify nach Nosy be
Das Hotel war ein Traum. Wir hatten erneut einen Bungalow direkt am Strand, nur noch viel grösser als der letzte. Diesmal gab es ausserdem noch einen Infinity-Pool
zurAbkühlung und in den Gebüschen konnte man Pantherchamäleons entdecken. Es war der Wahnsinn.
Eindrücke von unserer Unterkunft auf Nosy be (Anjiamaringo Beach Resort).
Pantherchamäleons im Hotelgarten und am Strassenrand bzw auf der Strasse zum Hotel.
Am nächsten Morgen hatten wir einen
Ausflug gebucht. Zuerst ging es mit dem Auto quer über die Insel zu einem kleinen Dorf. Dort wurden wir von zwei einheimischen Jungs mit einem traditionellen Fischerbötchen empfangen. Wir
paddelten mit dem Boot am Ufer von Nosy be (auf deutsch: „Grosse Insel“) entlang, bis wir zu einem schönen Strand und kleinem Dörfchen gelangten. Von dort aus zeigte uns einer der Jungs sein Dorf
in dem er lebte.
Bootsfahrt mit einem traditionellen Fischerboot entlang der Insel Nosy Be zum Nationalpark Lokobe
Am Dorfrand sahen wir auch schon die
ersten Pantherchamäleons. Danach gings weiter in den Dschungel. Dort hatten wir einen weiteren Guide. Er war spitze. Er fand alle 10 Meter mindestens ein neues Tier. Es war der Wahnsinn wie viel
es im Nationalpark Lokobe zu entdecken gab. Wir sahen diverse Brokesia (sogar 2x ein 2-3cm kleines Minima), zwei verschiedene sehr grosse Boa, eine Mantis, ein caluma und diverse Lemuren die
teilweise bis auf 1m an uns heran kamen.
Extrem neugierige Lemuren im Nationalpark Lokobe (Nosy be)
Zurück im Dorf gab es ein leckeres typisch Malagassisches Mittagessen bevor wir uns mit dem
Paddelboot auf den Rückwegen machten und dort noch ein paar Wasserschildkröten beobachteten. Es war ein super toller, erlebnisreicher Ausflug.
Im Nationalpark Lokobe gab es super viel zu sehen. Es war ein sehr erlebnisreicher Ausflug.
Nachdem wir den restlichen Tag noch am Pool ausklingen
lassen haben ging es am Sonntag morgen dann weiter zum Hafen um von dort mit dem Boot nach Nosy Faly
zugelangen. Wir hatten Glück, wir waren diesmal an einem
ruhigeren Hafenteil und hatten ein Boot ganz für uns alleine. Auf der ca 1 Stüdingen Bootsfahrt an Nosy Komba (dt. Lemuren-Insel) vorbei konnten wir kurz vor Nosy Faly sogar noch eine gruppe
Delfine beobachten.
Wir kamen an einem traumhaft leeren Sandstrand auf der (dt.) „glücklichen
Insel“ an.
Delfine kurz vor der Insel Nosy Faly
Wir wurden herzlich auf der Veranda
unseres neuen Hotels mit Sicht aufs Meer und einem wunderschönen grossen blühenden Garten empfangen.
Im Garten waren kleine Schildkröten
und Pantherchamäleons zu finden. Viele Geckos konnten wir an den Wänden der Lodges beobachten.
Das Meer war super warm und an dem
flachen Sandstrand konnte man prima baden. Wir waren alleine an dem weitläufigen Strand und genossen die Zweisamkeit im Paradies.
Beim Frühstück am nächsten Morgen
hatten wir ein grosses Unterhaltungsprogramm: mehrere Geckos hatten es auf unsere Marmelade abgesehen. Sie huschten über den Tisch und zwischen den Spalten im Holztisch hoch und runter und kamen
immer näher zu der Schale mit dem Zucker und den verschiedenen Marmeladeaufstrichen. Es war total lustig die frechen, kleinen, grünen Zwerge so zu beobachten.
Ecolodge Nosy Faly - ein traumhaft schöner Ort
Nach etwas Abkühlung im Meer
machten wir zu Fuss einen Ausflug um die Insel etwas kennen zu lernen.
In den Gebüschen am Wegrand fanden
wir viele wunderschöne Pantherchamäleons. Eine Schildkröte kreuzte ebenfalls unseren Weg.
Nach etwa einer Stunde Fussmarsch
kamen wir in ein hübsches, kleines Fischerdorf. Am Strand hatte man einen tollen Blick rüber auf Madagaskar, was an dieser Stelle nur durch wenige 100 m Wasser von Nosy Faly getrennt
war.
Am Strand reihten sich die kleinen
Fischerboote, es war ein reges Treiben zwischen den vielen kleinen Holzhüttchen und eine tolle Stimmung im ganzen Dorf.
Ausflug ins Fischerdorf Mahabo auf Nosy Faly.
Nach einem kurzen Spaziergang durchs
Dorf trafen wir auf einen (ich vermute auch der einzigste) Deutschen auf der Insel. Er lebt schon seit Jahren wie die Einheimischen in einer kleinen Holzhütte in dem kleinen Dorf. Sein
Lebensunterhalt verdient er sich als Fischer. Wobei er uns erklärte dass sein Tagesziel erfüllt sei, wenn er abends satt ins Bett gehe.
Wir hatten tolle, interessante Gespräche
über das Leben hier mit ihm....nur leider viel zu wenig Zeit.
Zurück zum Hotel ging es dann mit einer
lustigen Fahrt im Tuktuk-Taxi.
Taxifahrt auf Nosy Faly (es gibt auf der kleinen Insel nur 2 von diesen Tuktuk-Taxis)
Wir genossen den Sonnenuntergang im
warmen Meer und liessen den Abend mit Cocktails am „verlassenen“ Strand ausklingen.
Leider ging die kurze Zeit auf Nosy
faly viel zu schnell vorbei. Aber ein steht für uns fest: Wir kommen wieder!
Mit dem kleinen Motorboot ging es
nun auch wieder zurück zum Hafen auf Nosy be. Die kurze Reise verlief unkompliziert und ohne Zwischenfälle. Zurück im Hotel in Nosy be liehen wir uns einen Quad um noch etwas auf eigene
Faust die Insel zu begutachten. Leider zogen bald dicke Wolken auf und die Chamäleons verkrochen sich gut versteckt im Dickicht. Wir machten uns dann auch schneller als geplant auf den Rückweg.
Im Hotel angekommen regnete es in Strömen. Was für ein Glück dass wir schnell genug zurück waren.
Wir machten es uns in unserem
Bungalow gemütlich und genossen die Abkühlung.
Beim Abendessen stellten wir dann
fest dass wir auf Grund eines Missverständnisses mit dem Reiseleiter gar kein Ticket für den morgigen Rückflug nach Tana gebucht hatten. Da kam dann doch etwas Stress bei uns auf. Die
Internetverbindung war schwierig und wir fanden auf anhieb keine Reservierungsmöglichkeit mehr für den nächsten morgen.
Zum Glück konnten wir unseren
Reiseleiter um diese späte Uhrzeit dann doch noch erreichen und es waren auch tatsächlich noch 2 Plätze frei, die er sofort für uns buchte.
Um 5 Uhr am nächsten Morgen
klingelte der Wecker. Mit dem Taxi ging es zu dem kleinen Flughafen der Insel. Zum Glück musste ein anderer Hotelgast auf den selben Flug und kannte sich am Flughafen aus.
Der Flug in der kleinen
Propellermaschine war erstaunlich angenehm und ruhig. Nach knapp 2 h landeten wir in Tana (so nennen die Madagassen ihre Hauptstadt Antananarivo).
Ein letzter Blick auf Nosy Be, auf dem Rückflug nach Tana
Zurück in unserer Unterkunft konnten wir
auch endlich unseren Reiseleiter Klaus Konnerth (Urlaub auf Madagaskar) persönlich kennen lernen. Er lebt schon seit
Jahren hier und konnte uns viel über das Land und die Einwohner erzählen.
An unserem Letzten Tag trafen wir noch
einmal Lax unseren Fahrer und Guide vom ersten Teil der Reise. Er besuchte mit uns einen ganz besonderen Ort in Tana: Akamasoa (was so viel bedeutet wie „best friends).
Wir fuhren zunächst quer durch den
dichten Verkehr der lebhaften, schmuddeligen Stadt bis wir an einen Ort kamen der gar nicht wie der Rest von Tana aussah. Auf einem Berg war eine schöne, ordentliche, saubere Siedlung gebaut.
Viele kleine Einfamilienhäuschen standen aufgereiht mit hübschen Vorgärten entlang der gut gepflasterten Strasse. Die Leute grüssten nett und sahen ebenfalls sehr zufrieden und gepflegt
aus.
Wir bekamen eine kleine Führung und man
zeigte uns grosse Steinbrüche in denen die Steine für die Pflasterstrassen und Mauern von den Bewohnern der Siedlung von Hand aus dem Berg gehauen wurden. Ein Stück weiter sassen mehrere Frauen
die einen Teil der Steine dann noch weiter zerkleinerten um Kies zu produzieren. Alles von Hand!
Sehr eindrücklich: Blick auf den Steinbruch von Akamasoa
Akamasoa wurde vor 30 Jahren von einem
Priester gegründet. Er wollten den ärmsten der Bevölkerung eine Zukunft ermöglichen. Er holte die Leute runter von den Müllkippen und gab ihnen ein kleines eigenes Häuschen und Essen. Die
einzigste Bedingung: man muss dafür auch etwas tun, nämlich arbeiten. Auch heute noch können arme Leute dort Hilfe suchen und werden mit offenen Händen empfangen, wenn Sie bereit sind dafür auch
etwas zurück zu geben und mit zu wirken. Es ist ein tolles Projekt und scheint bestens zu funktionieren. So toll wie hier sah es in ganz Tana nirgends aus. Und die Leute sind dankbar und
glücklich dort. Es scheint wie eine andere Welt.
Akamasoa - ein wunderschöner Stadtteil von Tana
Es war ein krasser, und zugleich schöner Gegensatz zum Rest der Hauptstadt....und ein toller Abschluss unserer sehr erlebnisreichen Reise!